Middelhagen Mönchgut
Eingebettet in die für Mönchgut typischen grünen Weiden mit herrlichem Blick auf den Rügenschen Bodden und die Zicker Alpen liegt gleich hinterm Deich das romantische Dörfchen Middelhagen. Reich an Historie, die erste urkundliche Erwähnung des sogenannten Rodungsdorfes war um 1302 als die Zisterziensermönche sich hier mit den ersten Siedlern niederließen, finden sich noch viele Zeugnisse vergangener Tage. Wer so richtig Geschichte schnuppern möchte, der sollte auf keinen Fall das Schulmuseum verpassen. Die historische Schulstunde, Rohrstock inklusive, ist legendär und veranschaulicht wie es anno dazumal im Unterricht so zugegangen ist. Gleich nebenan findet sich versteckt hinter hohen Bäumen die St.-Katharinen-Kirche aus dem Jahr 1455. Im Zuge der Kultivierung der Halbinsel als „Gut der Mönche“ (Mönchgut) erbaut, formte sie damals wie heute das Herz des Dorfes. Das rote Ziegeldach der Hallenkirche mit Chor und hölzernem Kirchturm ist aus Back- und Feldsteinen von den Mönchen errichtet worden und diente vor allem in der Zeit der Romantik zahlreichen Malern als Übungsmotiv.
Neben der Landwirtschaft, wie Flachsanbau und Schafzucht, zählte auch in Middelhagen der Fischfang zur Haupteinkommensquelle der Bevölkerung bevor Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Touristen ihren Weg in das Dorf fanden. Der ursprüngliche Geist der Mönchguter Gemeinde ist jedoch trotz der zahlreichen Besucher wunderbar erhalten geblieben. Rohrgedeckte Häuschen, eins schöner als das andere, bestimmen das Bild vor allem entlang der Straße von Kleinhagen. Lauschig geht es auch beim Gutsteich mit dem alten Gutsherrenhaus zu. Im Dorf selbst ist ein Künstler ansässig, der aus Land und Leuten schier unendlich viele faszinierende Geschichten zu schöpfen vermag. Seine individuellen Skulpturen, Keramiken, Holzarbeiten und vieles mehr sind das ideale Mitbringsel für Daheimgebliebene. Kulinarisch kann man sich auch in Middelhagen ganz vorzüglich verwöhnen lassen, sei es bei traditionell Pommerschen Speisen im "Gasthof zur Linde" oder im Café „Froschkönig“ just am Ende des Deichfahrradweges aus Lobbe kommend. Eiskaffee und Sahnetorte sind so unerhört lecker, dass wohl selbst der Schwedische König, der Rügen hier in Middelhagen 1815 an die Preußen abtrat, sich das vielleicht doch noch einmal anders überlegen würde.